Sopranpommer, Schalmei, Span. Schalmei, Garklein-, Sopranino-, Sopran-, Altblockflöte, Einhandflöte, Schwegelpfeife, Fanfare und Gesang
Renaissance-Posaune, Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor-, Bassblockflöte, Dudelsack, Sopran-Krummhorn, Schwegelpfeife, Fanfare und Gesang
Tenorpommer, Zink, Fanfare und Gesang
Trommeln, Percussion und Gesang
Margot Taitsch
Fidel, Sopranblockflöte und Gesang
Johannes Goderbauer
diverse Dudelsäcke und Gesang
Historie / Wissenswertes:
Scholaren (von lateinisch „scola“: „Schule“) nannte man im Mittelalter fahrenden Schüler und Studenten, aber auch gebildete Kleriker ohne Amt und feste Stellung. Viele von ihnen waren gut ausgebildeten Musiker die fahrend durch die Dörfer und Städte zogen und sich Ihren Lebensunterhalt mit ihren musikalischen Darbietungen auf Märkten und Festen verdingten. Schon allein ihr Stand als vogelfreie, unstete Gesellen brachte den Scholaren nur geringes Ansehen ein und sie befanden sich eher am Rand der Gesellschaft, zumal sie durch ihre Bildung auch oft noch auf bestehende Missstände hinwiesen.
Wenn sie jedoch zum Tanz aufspielten schätze man ihre für jedes Fest unabdingbaren Spielmannskünste, außerdem waren sie weit gereist, wussten Neuigkeiten aus aller Herren Länder und unterhielten das einfache Volk auf’s Trefflichste.
Im Jahr 1990 fanden sich 6 Musiker zusammen um sich in der Tradition dieser fahrenden Spielleute der Interpretation alter Musik aus dem Mittelalter und der Renaissance auf originalgetreuen Instrumenten zu widmen.
Sie ahnten damals freilich noch nicht auf welches Wagnis sie sich bei diesem Vorhaben einließen. Die Tonskala ist bei den nach alten Vorlagen und Grafiken rekonstruierten Instrumenten noch nicht durch allerlei Klappenwerk gezähmt und das Intonieren bestimmter Halbtöne erscheint fast aussichtslos. Hinzu kommt, dass die Naturrohrblätter ein fortwährendes Korrigieren des Instrumentariums verlangen, was die Nerven aller Beteiligten nicht selten bis aufs äußerste strapaziert.
Das Ensemble hat all diesen Widrigkeiten erfolgreich getrotzt, wenn es auch im Lauf der Zeit viele Veränderungen gegeben hat, so dass die Gruppe in ihrer heutigen Form als e. V. seit dem Jahr 2000 besteht.
Das Instrumentarium umfasste Anfangs verschiedene Doppelrohr-Blattinstrumente wie Pommern und Schalmeien, sowie diverse Flöten und Schlagwerk, wurde aber im Laufe der Zeit um einen Zink, eine Posaune, Krummhörner, einen Dudelsack und eine Cister erweitert.
Auch einige Gesangsstücke gehören mittlerweile zum weit gefächerten Repertoire der Gruppe. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Musik der einfachen Leute, wie sie im ausgehenden Mittelalter auf Straßen, Märkten und in Tavernen, aber auch in Kirchen und auf Pilgerreisen wohl überall erklungen ist.
Zu diesen Musikstücken wurde getanzt, gesungen, gegessen, getrunken, kurzum sie begleiteten die Menschen damals zu allen Lebenssituationen und waren eine willkommene Abwechslung in der Mühsal des Alltags.
Im Jahr 1993 durfte das Ensemble erstmals bei der Aufführung der Landshuter Hochzeit mitwirken und gehört seit dieser Zeit zum festen Stamm der Musikgruppen dieses Festes. Aber auch auf zahlreiche Auftritte bei anderen Veranstaltungen wie zum Beispiel beim Further Drachenstich, auf der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz oder bei einem Staatsempfang des bayerischen Ministerpräsidenten in München kann das Ensemble zurückblicken. Des weitern konnten die Scholaren bei zahlreichen historischen Essen, Hochzeiten und sonstigen Festivitäten (hoffentlich) zur Unterhaltung der Gäste beitragen. Sogar ein selbst geschriebenes Theaterstück wurde unter dem Namen „Der welten Lauf“ in den Jahren 1995 und 1996 mehrere Male aufgeführt. Auch heute ist es das Bestreben der Musiker ihr Publikum auf das Beste zu unterhalten, so wie das die Scholaren schon vor vielen Jahrhunderten getan haben.
Seine Heimat hat das Ensemble in den historischen Gemäuern der Burg Trausnitz zu Landshut gefunden, wo ein entsprechender Probenraum angemietet wurde.